Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (engl. per- and polyfluoroalkyl substances, PFAS), zuvor auch als per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) bezeichnet, sind wegen ihres breiten industriellen Einsatzes (u. a. als Lösch- und Netzmittel) in die Umwelt gelangt und stellen wegen ihrer hohen Persistenz und Toxizität eine besonders problematische Schadstoffgruppe dar. Alleine in NRW sind derzeit 120 Fälle von großflächigen Grundwasser- und Bodenverunreinigungen durch PFAS bekannt.
Sanierungen oder Sicherungen von Flächen mit Entnahme und Reinigung des Grundwassers sind zurzeit sehr aufwändig und kostspielig, weil herkömmliche Reinigungsverfahren und -systeme, z. B. mit Aktivkohlefilterung, eine sehr geringe Wirkung in Bezug auf PFAS haben. Die Deponierung von PFAS‑belasteten Böden ist kaum möglich, weil die Deponien das durch Auswaschung entstehende, PFAS‑belastete Sickerwasser derzeit nicht aufbereiten können und daher solche Böden nicht oder nur gegen sehr hohe Gebühren annehmen.
Mit einer Atmosphären‑Plasmabehandlung wollen wir ein innovatives und effektives Verfahren zur Eliminierung von PFAS aus Grund-, Sicker- und Waschwasser entwickeln und somit eine Lösung für Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung stellen.
Die hochmobile Schadstoffgruppe der PFAS soll dabei nicht nur von der Ressource getrennt, sondern als solche eliminiert werden. Aufgrund dieses neuen Anspruchs an das Sanierungsziel kann eine erfolgreiche Umsetzung wesentlich zum Erhalt und zur nachhaltigen Nutzung der wertvollen Ressourcen Grundwasser und Boden sowie dem unbedingt erforderlichen Recycling kontaminierter Flächen (Reduzierung des Flächenverbrauchs) beitragen.