Weniger Klärrückstände, mehr Energie

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Das Fraunhofer IGB hat ein Hochlastverfahren für die Klärschlammentsorgung entwickelt, das vor einem Jahr im kommunalen Klärwerk Heidelberg in die bestehende Entsorgungslinie integriert wurde. Mit diesem Verfahren lassen sich Kosten sparen, Energie gewinnen und gleichzeigtig Klärrückstände reduzieren.

Vorgeschaltete Hochlastfaulung im Klärwerk Heidelberg.

Das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik hat ein Hochlastverfahren für die Klärschlammentsorgung entwickelt. Im kommunalen Klärwerk Heidelberg wurde es vor einem Jahr in die bestehende Entsorgungslinie integriert. Bilanz: Das Klärwerk Heidelberg setzt heute auf wesentlich kleinerem Raum sehr viel schneller und effektiver den Klärschlamm zu Biogas um. Die Heidelberger können so Kosten sparen, Energie gewinnen und müssen gleichzeitig weniger ausgefaulten Schlamm entsorgen. Wir laden Sie ein, sich das Verfahren beim 25-jährigen Jubiläum des Heidelberger Abwasserzweckverbands am 24. September 2002 im Klärwerk Heidelberg anzusehen.

Im Auftrag des Abwasserzweckverbands Heidelberg hat das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB im April letzten Jahres das Heidelberger Klärwerk um eine Hochlaststufe erweitert. Ziel war, die Wirtschaftlichkeit der Klärschlammentsorgung zu erhöhen, ohne die Entsorgungslinie außer Kraft zu setzen.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer IGB haben den herkömmlichen eiförmigen Faultürmen im Heidelberger Klärwerk einen Hochlast-Faulturm vorgeschaltet. Er arbeitet mit einer Raumbelastung von 8-10 kg organischer Trockensubstanz pro Kubikmeter und Tag und benötigt so lediglich einen Faulraum von vier Litern statt 60 Litern pro Einwohnergleichwert.

Der feststoffreiche Schlamm aus der Hochlastfaulung bietet den Mikroorganismen beste Lebensbedingungen. Das erste Betriebsjahr zeigt, dass sie den Schlamm innerhalb von etwa fünf Tagen – statt 20-30 Tagen beim herkömmlichen Verfahren – zu Biogas umsetzen.

Erfreuliches Plus: Die Biogasausbeuten von 0,6 Kubikmeter pro Kilo zugeführter organischer Trockensubstanz fließen in die Energieversorgung der Stadt Heidelberg.

Im Zuge der erhöhten Biogasproduktion reduzieren die Mikroorganismen die Organik um 50 bis 60 Prozent – gegenüber rund 40 Prozent bei der herkömmlichen Schlammentsorgung. Dadurch fallen geringere Mengen ausgefaulten Schlamms an, die das Klärwerk leichter entwässern und günstiger entsorgen kann als bisher.

Anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums bietet Ihnen der Abwasserzweckverband Heidelberg die Möglichkeit, am 24. September 2002 die Hochlastfaulung im Klärwerk Heidelberg zu besichtigen. Der verantwortliche Wissenschaftler des Fraunhofer IGB, Professor Walter Trösch, und der technische Leiter des Klärwerks, Jürgen Weber, sind vor Ort und stehen Ihnen gern für Fragen zur Verfügung.