3. Bundesweiter Girls' Day 2003: »Keine langen Vorträge, aktive Mitarbeit«

Presseinformation /

Rund 110 Schülerinnen haben am Girls' Day, dem Mädchen-Zukunfts-Tag, am 8. Mai 2003 Forschung und Entwicklung bei der Fraunhofer-Gesellschaft in Stuttgart erlebt.

Treffpunkt für die Schülerinnen zum Biologielabor.
Im Gel werden die DNA-Stränge nach ihrer Größe geordnet.
Interessierte Schülerinnen stellen einen DNA-Chip zur Brustkrebsdiagnose her.

110 Schülerinnnen aus verschiedenen Gymnasien der Stuttgarter Region erlebten am 8. Mai 2003 Forschung und Entwicklung bei der Fraunhofer-Gesellschaft in Stuttgart. Hierzu hatten die vier teilnehmenden Fraunhofer-Institute IAO, IBP, IPA und IGB 16 Laborstationen zusammengestellt. So konnten die Schülerinnen am IPA beispielsweise in der Roboterstation den Care-o-Bot oder den Fensterputzer-Roboter kennenlernen, am IAO mit einem Datenhandschuh virtuelle Gegenstände erfassen oder am IBP Spezialräume für den Lärmschutz testen. »Keine langen Vorträge, aktive Mitarbeit«, urteilte die Mehrheit der Schülerinnen, sei dabei das beste gewesen.

Am Fraunhofer IGB lernten rund 15 Mädchen die Arbeitswelt Biolabor kennen. Im molekularbiologischen Labor von Dr. Christiane Buta machten die Schülerinnen mit Hilfe der Gelelektrophorese Erbgut, die DNA, sichtbar. Hierzu mussten sie Gele gießen und sie dann per Pipette mit DNA aus Freiland-Bakterien beladen. Nachdem die Schülerinnen das Gel gefärbt hatten, konnten sie sehen, wie sich die DNA-Stränge der Größe nach ordnen, wenn das Gel unter Strom gesetzt wird.

Im Labor von IGB-Wissenschaftlerin Dr. Nicole Hauser stellten sechs Schülerinnen einen DNA-Chip zur Diagnose von Brustkrebs her. Ein Spotter fixierte künstlich hergestellte DNA-Stücke auf dem Chip. Mit der Pipette fügten die Schülerinnen Patientinnen-DNA aus Tumorzellen hinzu. Dann bereiteten sie die Hybridisierkammer vor, in der die beiden DNAs miteinander reagieren. Mit dem Scanner konnten die Mädchen dann schließlich sehen, welche Gene in den Tumorzellen im Vergleich zum gesunden Gewebe »angeschaltet« sind und erfahren, ob der Tumor bösartig ist und mit welchen Arzneimitteln er am besten behandelt werden kann.

Die Mehrheit der Mädchen, welche bereits auch in den vergangenen zwei Jahren am bundesweiten »Mädchen-Zukunftstag« teilgenommen hatten, lobten den Girls’ Day bei Fraunhofer. Über 75 Pozent der Schülerinnen vergaben ein »Sehr gut«, der Rest ein »gut«. Auch wenn der Großteil der Schülerinnen noch keinen konkreten Berufsvorstellungen hat, äußerten einige, sie hätten durch den Girls’ Day einen neuen Wunschberuf gefunden.